Erschienen in:
25.05.2016 | Psoriasis vulgaris | Leitthema
Komorbidität bei Psoriasis vulgaris
verfasst von:
PD Dr. S. Gerdes, U. Mrowietz, W.-H. Boehncke
Erschienen in:
Die Dermatologie
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Ausgabe 6/2016
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Zusammenfassung
Psoriasis ist eine chronisch entzündliche Systemerkrankung mit assoziierten Begleiterkrankungen, die als Komorbidität der Psoriasis bezeichnet werden. Bis heute gibt es zahlreiche epidemiologische Studien, die den Zusammenhang von Psoriasis mit der seit Langem bekannten Psoriasisarthritis, aber auch mit kardiovaskulären und metabolischen Erkrankungen belegen. Weiterhin können Zusammenhänge mit Adipositas und psychischen Begleiterkrankungen wie Depression und Angststörungen nachgewiesen werden, die ebenfalls eine zentrale Bedeutung im Management der Erkrankung spielen. Die Assoziation von Psoriasis und ihrer Komorbidität kann teilweise durch eine gemeinsame genetische und pathogenetische Basis erklärt werden. Insgesamt sind heute ca. 40 Psoriasis-assoziierte Loci bekannt, die v. a. mit dem angeborenen und erworbenen Immunsystem zusammenhängen und sich in einigen Bereichen mit Begleiterkrankungen, wie z. B. der Psoriasisarthritis, überlappen. Pathomechanistisch lässt sich ein Zusammenhang der systemischen Entzündungsreaktion mit der Entwicklung von Begleiterkrankungen herstellen. Der „psoriatische Marsch“ ist ein Model, das die Entwicklung von metabolischen und kardiovaskulären Erkrankungen aufgrund dieser chronischen Entzündung erklärt. Der Hautarzt ist der zentrale Ansprechpartner in der Versorgung von Patienten mit Psoriasis, er sollte daher die Früherkennung und das Management der Komorbidität übernehmen. Managementkonzepte und Screeningbögen wurden in den letzten Jahren entwickelt, um den behandelnden Dermatologen im Alltag zu unterstützen.