Erschienen in:
01.10.2005 | Phoniatrie und Pädaudiologie
Bestimmung der subjektiven Beeinträchtigung durch Dysphonien
Ein Methodenvergleich
verfasst von:
S. Günther, T. Rasch, M. Klotz, U. Hoppe, U. Eysholdt, Prof. Dr. F. Rosanowski
Erschienen in:
HNO
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Ausgabe 10/2005
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Zusammenfassung
Hintergrund
Bei Dysphonien besteht zzt. noch kein Konsens, welche Messverfahren die subjektiven Aspekte für die klinische Praxis am besten beschreiben. Die Ergebnisse der Bestimmung deutschsprachiger Versionen der Fragebögen zum sog. Voice Handicap Index (VHI) und zur Voice Related Quality of Life (VRQOL) werden verglichen und bewertet.
Probanden und Methoden
52 Patienten, 31 Frauen und 21 Männer, von 48,8±22,0 Jahren, mit Dysphonien benigner Ursache (funktionell: 18 Frauen, 9 Männer; organisch: 13 Frauen, 12 Männer) füllten ohne vorherige Mitteilung ihrer individuellen Diagnose deutsche Versionen der Fragebögen VHI und VRQOL (stimmbezogene Lebensqualität) aus. Kontrollkollektiv waren 52 stimmgesunde Probanden derselben Alters- und Geschlechtszusammensetzung. Für die Auswertung standen komplette Datensätze aller Studienteilnehmer zur Verfügung. Die Auswertung erfolgte mittels der Software-Pakete Microsoft Excel® und MATLAB®.
Ergebnisse
Mit beiden Verfahren konnten gesunde und dysphone Patienten verlässlich getrennt werden. Es bestehen hohe lineare Korrelationen (je nach Subskala zwischen r = −0,74 und r = −0,90) zwischen den Ergebnissen beider Fragebögen mit nur geringen, vom Geschlecht und von der jeweiligen Diagnose (organische vs. funktionelle Dysphonie) abhängigen Unterschieden.
Schlussfolgerungen
Wegen der hohen Korrelation ihrer Ergebnisse kann man sich in der klinischen Praxis wohl auf den Einsatz eines Tests beschränken der VRQOL-Fragebogen mit nur 10 Fragen bietet gegenüber dem VHI-Bogen mit insgesamt 30 Fragen Vorteile. In der Zukunft muss geprüft werden, welches der beiden Verfahren Veränderungen unter einer Therapie besser abbildet.