Erschienen in:
01.05.2007 | Im Fokus
Musiktherapie bei Tinnitus
Wirkungsvolle Ergänzung zur Habituations- und Hörtherapie
verfasst von:
PD. Dr. G. Hesse, H. Schaaf
Erschienen in:
HNO
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Ausgabe 5/2007
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Auszug
Ein chronischer Tinnitus wird erst dann zum Leiden, wenn der an sich unbedeutende akustische Reiz, der an irgendeiner Stelle in der Hörbahn generiert wird, durch negative Bewertung überlagert, nicht habituiert und dann zu einem störenden Faktor im Leben des Betroffenen wird. Diese zusammenspielende Ursächlichkeit zu beeinflussen, ist das Ziel aller modernen und wirksamen Tinnitustherapien. Daher basieren sie auf Habituationsmodellen und versuchen durch kognitive, die psychosomatische Grundkonstellation beeinflussende Interventionen und Maßnahmen die Tinnituswahrnehmung und vor allem die Bewertung zu beeinflussen. Da es sich beim Tinnitus um eine Funktionsstörung des Hörens handelt, sind natürlich besonders Ansätze, die an der Hörwahrnehmung angreifen, sinnvoll und vor allem auch wirksam. Die in diesem Heft vorgestellte Originalarbeit zur Wirksamkeit von Musiktherapie bei Tinnitus beschreibt einen sehr guten Ansatz, um diese Habituations- und Hörtherapien wirksam zu begleiten und zu unterstützen. Wichtig ist vor allem, dass – anders als bei der rein passiven Verwendung von Tinnitus-Noisern oder gar Maskern – hier ein aktives Beeinflussen der Hörwahrnehmung eingeleitet und dann auch vermittelt wird. …