Erschienen in:
01.09.2007 | CME Weiterbildung • Zertifizierte Fortbildung
Lese-Rechtschreib-Störung
Die Bedeutung der phonologischen Informationsverarbeitung für den Schriftspracherwerb
verfasst von:
Prof. Dr. Dr. h.c. M. Ptok, K. Berendes, S. Gottal, B. Grabherr, J. Schneeberg, M. Wittler
Erschienen in:
HNO
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Ausgabe 9/2007
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Zusammenfassung
Wenn ein Kind mit dem Lesen und Schreiben beginnt, muss es bereits über Vorläuferfertigkeiten verfügen, damit dieser Lernvorgang möglichst gut gelingt. Eine ganz wesentliche Vorläuferfertigkeit ist eine altersgemäße phonologische Verarbeitung, d. h. die Verarbeitung von Informationen im Sinne akustischer Signale mit sprachlichem Inhalt. In der Forschung werden derzeit 3 Fähigkeiten der phonologischen Informationsverarbeitung im Zusammenhang mit der Lese-Rechtschreib-Störung als besonders relevant eingeschätzt: die phonologische Bewusstheit, die Benenngeschwindigkeit, das phonologisches Arbeitsgedächtnis.
Das Konzept, dass die phonologische Informationsverarbeitung eine Vorläuferfertigkeit für den Schriftspracherwerb ist, gewinnt immer mehr an Bedeutung, da es Möglichkeiten eröffnet, schon vor einer manifesten Lese-Rechtschreib-Störung präventiv tätig zu werden. Der HNO-Arzt sollte daher für eine adäquate Beratung von Eltern betroffener Kinder grundlegende Kenntnisse über die Theorie der phonologischen Informationsverarbeitung haben.