Erschienen in:
01.02.2008 | Originalien
Wertigkeit der konventionellen oralen Bürstenbiopsie
verfasst von:
O. Driemel, M. Kunkel, M. Hullmann, N. Kleinsasser, R. Staudenmaier, U. Müller-Richter, T.E. Reichert, H. Kosmehl
Erschienen in:
HNO
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Ausgabe 2/2008
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Zusammenfassung
Ziel
Die vorliegende prospektive Studie untersucht die Wertigkeit der oralen Bürstenbiopsie in Verbindung mit konventionellen zytologischen Auswertungsmethoden zur Erkennung oraler Plattenepithelkarzinome und ihrer Vorläuferläsionen.
Patienten und Methoden
Bei 169 konsekutiven Patienten mit klinisch suspekten Mundschleimhautveränderungen wurden simultan zu einer histopathologischen Untersuchung Bürstenbiopsien entnommen. Nach Lufttrocknung und Aceton-Fixierung erfolgte eine Hämatoxilin-Eosin- (HE-)Färbung. Zur Auswertung wurden etablierte morphologische Kriterien der Atypie herangezogen. Die Befunde wurden jeweils als „tumornegativ“ (kein Hinweis auf Atypien oder Nachweis von Tumorzellen) oder „tumorpositiv“ (atypische Zellen oder unsichere Befunde) klassifiziert.
Ergebnisse
Trotz ausreichender Zellzahl und Abstrichqualität war eine abschließende zytologische Diagnose bei 6 Patienten nicht möglich. Diese Fälle wurden in der nachfolgenden Auswertung als „tumorpositiv“ gewertet. Insgesamt wurden von 62 malignen Befunden 49 durch die zytologische Untersuchung erkannt (Sensitivität: 79%), in 7 von 107 wurden falsch-positive zytologische Bewertungen ausgesprochen (Spezifität: 93%). Positiver und negativer Vorhersagewert lagen jeweils bei 88%.
Fazit
Die mittels konventioneller zytologischer Methoden ausgewertete Bürstenbiopsie kann einen malignen Mundschleimhautbefund lediglich in rund 80% der Fälle erkennen und sollte daher nicht zum Ausschluss klinisch vermuteter oraler Karzinome verwendet werden. Bei als harmlos gewerteten Läsionen kann die Methode als ergänzende Absicherungsstrategie allerdings wichtige Hinweise auf eine klinische Fehleinschätzung liefern.