Erschienen in:
01.01.2009 | Originalien
Psychosoziale Aspekte der Krankheitsverarbeitung bei Tinnitus- und Psoriasis-Patienten
Eine Vergleichsstudie hinsichtlich Suizidalität, Ängstlichkeit und Depressivität
verfasst von:
Dr. H. Schaaf, C. Eipp, R. Deubner, G. Hesse, R. Vasa, U. Gieler
Erschienen in:
HNO
|
Ausgabe 1/2009
Einloggen, um Zugang zu erhalten
Zusammenfassung
Hintergrund
Primär behandelt der HNO-Arzt den Tinnitus, der Psychotherapeut die psychische Problematik. Anders als bei von außen gut erkennbaren Erkrankungen erschließt sich bei Tinnitus-Patienten die Schwere der Erkrankung oft nur über psychologische Tests sowie das psychosomatisch-psychotherapeutische Gespräch. In dieser Studie werden Psoriasis-Patienten mit Tinnitus-Patienten hinsichtlich Lebensqualität, Ängstlichkeit, Depressivität, und Suizidalität verglichen, um den psychischen Einfluss zu erkennen und geeignete Instrumente zu dessen Therapie zu finden.
Patienten und Methode
Zwischen Februar und April 2005 nahmen 89 Tinnitus-Patienten, die stationär in der Tinnitus-Klinik Bad Arolsen therapiert wurden, und 105 Psoriasis-Patienten, die von Oktober 1999 bis Oktober 2004 stationär in der TOMESA-Fachklinik, Bad Salzschlirf, behandelt wurden, an einer umfangreichen psychologischen Testdiagnostik teil, die den Tinnitus-Fragebogen (TF) nach Goebel u. Hiller, die Symptomcheckliste nach Derogatis (SCL-90-R), den HADS und den Suizid-Fragebogen nach Pöldinger beinhaltete.
Ergebnisse
Im Gegensatz zu Psoriasis-Patienten, die mehr unter ihrer nach außen sichtbaren Stigmatisierung leiden, zeigen sich bei Tinnitus-Patienten vermehrt Suizidalität, Depression und Ängstlichkeit.
Fazit
Bei Tinnitus-Patienten ist der Einsatz einer spezifischen psychologischen Testdiagnostik sinnvoll, wobei der Tinnitus-Fragebogen nach Goebel u. Hiller ein Screening für den HNO-Arzt ermöglicht.