Erschienen in:
01.05.2010 | Originalien
Optische Kohärenztomographie
Stellenwert einer neuen Methode bei der Abklärung unklarer Kehlkopfveränderungen
verfasst von:
Dr. M. Kraft, H. Glanz, S. von Gerlach, H. Wisweh, H. Lubatschowski, C. Arens
Erschienen in:
HNO
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Ausgabe 5/2010
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Zusammenfassung
Hintergrund
Die optische Kohärenztomographie (OCT) ist ein neues bildgebendes Verfahren, dessen Stellenwert in der Laryngologie noch weitgehend unklar ist. In der vorliegenden Studie soll untersucht werden, ob mit dieser nichtinvasiven Methode die Diagnose und Dignität einer Kehlkopfläsion zuverlässig vorhergesagt werden kann.
Patienten und Methoden
In einer prospektiven Studie unterzogen sich 201 Patienten mit insgesamt 225 Kehlkopfveränderungen z. T. wiederholt einer elektiven Mikrolaryngoskopie. Dabei wurde die klinische Beurteilung unter dem Operationsmikroskop ohne und mit OCT dem histologischen Ergebnis im Hinblick auf Übereinstimmung vergleichend gegenübergestellt.
Ergebnisse
Die mittels OCT gewonnene Verdachtsdiagnose war bei der Auswertung aller Fälle der alleinigen Mikrolaryngoskopie signifikant überlegen. So konnte der genaue Dysplasiegrad mit Hilfe der OCT besser eingeschätzt werden als ohne, während das Signifikanzniveau bei der Vorhersage benigner Veränderungen nur knapp verfehlt wurde. Außerdem erwies sich die OCT als sehr hilfreiche Methode beim Nachweis maligner Tumoren im Kehlkopf.
Schlussfolgerungen
Die OCT eignet sich als einfaches, rasches und zuverlässiges Hilfsmittel für die diagnostische Abklärung von unklaren Kehlkopfveränderungen, insbesondere von Kehlkopfkarzinomen und deren Vorstufen.