Erschienen in:
01.11.2010 | CME Weiterbildung · Zertifizierte Fortbildung
Die Ableitung zervikaler und okulärer vestibulär evozierter myogener Potenziale
Teil 2: Einflussfaktoren, Bewertung der Befunde und klinische Bedeutung
verfasst von:
PD Dr. L.E. Walther, K. Hörmann, O. Pfaar
Erschienen in:
HNO
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Ausgabe 11/2010
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Zusammenfassung
VEMP-Messungen unterliegen unterschiedlichen Einflüssen: Alter des Patienten, Reizschwelle, Reizlautstärke und Reizfrequenz. Mit Luft- (AC) und Knochenleitungsreizen (BC) werden die vestibulären Rezeptoren und Afferenzen der Otolithenorgane in unterschiedlichem Ausmaß stimuliert. Klinisch stehen die zervikal abgeleiteten VEMP (cVEMP) sowie die okulären (oVEMP) zur Verfügung. AC-cVEMP stellen vorwiegend einen Indikator für die sacculocollische Reflexstrecke dar. VEMP ermöglichen zusammen mit Befunden des vestibulookulären Reflexes (VOR, Bogenganganalyse) und ergänzender Otolithentests die seitengetrennte Analyse der Otolithenfunktion. Auch die Abgrenzung von kombinierten oder isolierten Bogengang- und Otolithenfunktionsstörungen im Sinne einer Subtypisierung von Schädigungsmustern bei ein- und beidseitigen Affektionen, wie der Neuritis vestibularis oder der bilateralen Vestibulopathie, ist möglich. Darüber hinaus gewinnt der Einsatz von VEMP bei prognostischen und therapeutischen Fragestellungen sowie bei der Begutachtung an Bedeutung.