Erschienen in:
01.08.2011 | Leitthema
Penetrierende Gesichts- und Halsverletzungen
Diagnostik und Therapie
verfasst von:
Prof. Dr. H. Maier, M. Tisch, K.J. Lorenz, B. Danz, A. Schramm
Erschienen in:
HNO
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Ausgabe 8/2011
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Zusammenfassung
Penetrierende Gesichts- und Halsverletzungen sind infolge von Gefäßverletzungen und einer Atemwegsverlegung häufig lebensbedrohlich. Blutstillung und Sicherung der Atemwege stehen daher bei der Erstversorgung im Vordergrund. Verletzungen durch Hochrasanzgeschosse führen zu schweren Gewebszerstörungen mit Substanzverlusten und stellen hohe Anforderungen an die Kopf-Hals-Chirurgen. Da mehrere Organstrukturen, wie Augen, Gesichtsschädel, Pharynx, Larynx, Trachea, Ösophagus, Hirnnerven, Gefäße und Wirbelsäule, gleichzeitig betroffen sein können, ist nach der Akutversorgung eine interdisziplinäre Behandlung in einem spezialisierten Traumazentrum anzustreben. Verletzungen durch Hochrasanzgeschosse traten bis vor wenigen Jahren überwiegend bei kriegerischen Auseinandersetzungen auf und waren in Europa nach dem 2. Weltkrieg selten. Daher verfügen die meisten Kopf-Hals-Chirurgen nur über begrenzte Erfahrungen damit. Mit der Zunahme terroristischer Anschläge, bei denen bevorzugt selbstgebaute Sprengsätze zum Einsatz kommen, werden grundlegende Kenntnisse über die akute und definitive Versorgung von betroffenen Opfern auch für zivile Kopf-Hals-Chirurgen relevant. In der vorliegenden Übersichtsarbeit werden aktuelle Gesichtspunkte für die Diagnostik und Therapie von penetrierenden Gesichts- und Halsverletzungen dargestellt.