Erschienen in:
01.05.2014 | Originalien
Komplikationen bei der Hörgeräteversorgung ohne HNO-Arzt
verfasst von:
Dr. J. Löhler, B. Akcicek, A. Wienke, U. Hoppe
Erschienen in:
HNO
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Ausgabe 5/2014
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Zusammenfassung
Hintergrund
Schwerhörigkeit ist ein Symptom. Die zugrunde liegende Erkrankung muss HNO-ärztlich begleitet werden, um Veränderungen des Verlaufs, Komplikationen und neuauftretende Zweiterkrankungen rechtzeitig erkennen zu können.
Methoden
Es wurden ein Jahr lang 484 Fallberichte aus 115 Praxen, 7 HNO-Kliniken sowie den Patientenvertretern des Gemeinsamen Bundesausschusses zusammengetragen, bei denen es zu Behandlungsfehlern gekommen war, weil der HNO-Arzt im Rahmen der Hörgeräteversorgung umgangen wurde. Die einzelnen Komplikationen wurden nach Art und Ursache in 5 Gruppen klassifiziert und kumuliert beschrieben.
Ergebnisse
Insgesamt wurden 484 Fälle in einer systematischen Übersicht dargestellt, bei denen Befunde fehlinterpretiert oder eine falsche Kostenträgerschaft zugeordnet wurden. Ferner traten schwere handwerkliche Mängeln sowie unnötige Zwischen- und Fehlversorgungen auf.
Schlussfolgerungen
Die genannten Fälle werden vor dem Hintergrund der geltenden Regeln für eine Hörgeräteversorgung sowie der aktuellen Rechtsprechung interpretiert. Die hier aufgeführten Fälle zeigen eindrücklich, dass sowohl bei einer Erst- als auch bei einer Folgeversorgung mit Hörgeräten HNO-ärztlicher Sachverstand erforderlich ist, um die zugrunde liegende Erkrankung sachgerecht behandeln zu können. Nur so lassen sich gesundheitliche und finanzielle Schäden für den Patienten und Ressourcenverschwendung für die Kostenträger vermeiden