Erschienen in:
01.08.2015 | Originalien
Höranstrengung bei Cochlea-Implantaten
Einseitige versus beidseitige Versorgung
verfasst von:
Dr. J. Schnabl, B. Bumann, M. Rehbein, O. Müller, H. Seidler, A. Wolf-Magele, G. Sprinzl, J. Windfuhr, V. Weichbold
Erschienen in:
HNO
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Ausgabe 8/2015
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Zusammenfassung
Ziel
Der Einfluss der unilateralen bzw. bilateralen Cochlea-Implantat(CI)-Versorgung auf die Höranstrengung in standardisierten Situationen wird untersucht.
Material und Methoden
Die Stichprobe bestand aus 34 bilateral und 38 unilateral versorgten erwachsenen CI-Patienten. Die unilateralen CI-Patienten hatten am nichtimplantierten Ohr einen mindestens hochgradigen Hörverlust und waren mit Hörgerät versorgt. Die Höranstrengung wurde definiert als subjektiv empfundene Anstrengung, einen Sprecher zu verstehen. Ein Fragebogen stellte 9 unterschiedlich komplexe Zuhörsituationen vor, zu denen die Patienten ihre Höranstrengung auf einer 6-stufigen Skala einschätzten. Die Antworten wurden mithilfe einer Varianzanalyse mit Messwiederholung ausgewertet. Zusätzlich wurden die Faktoren Störlärm, Zuhördauer und als Kovariaten Alter des Patienten und Zeit seit Implantation in das statistische Modell eingeschlossen.
Ergebnisse
Die Faktoren Störlärm und Zuhördauer wirkten sich signifikant auf die Höranstrengung aus (p = 0,024 bzw. p = 0,001). Ein- versus zweiseitige CI-Versorgung zeigte keinen signifikanten Einfluss (p = 0,17). Jedoch gaben die bilateral versorgten Patienten in allen 9 Situationen eine geringere Höranstrengung an als die unilateral versorgten (Binomialtest; p = 0,002).
Diskussion
Die bilaterale CI-Versorgung bewirkt gegenüber der unilateralen eine gewisse, aber möglicherweise nur geringe Reduktion der Höranstrengung.