Erschienen in:
01.09.2015 | Leitthema
Immuntherapie von Kopf-Hals-Karzinomen
Highlights des ASCO-Kongresses 2015
verfasst von:
Dr. S. Laban, J. Doescher, P. J. Schuler, L. Bullinger, C. Brunner, J. A. Veit, T. K. Hoffmann
Erschienen in:
HNO
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Ausgabe 9/2015
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Zusammenfassung
Hintergrund
Seit wenigen Jahren sind neue immuntherapeutische Medikamente verfügbar: die sog. Immuncheckpointmodulatoren. Diese haben bei verschiedenen malignen Erkrankungen, wie dem malignen Melanom und weiteren Malignomen, außergewöhnliche Therapieergebnisse erzielt und somit zu einer Revolution in der onkologischen Therapie geführt. Das Feld der Immuntherapie entwickelt sich seitdem rasant und steht nun wieder im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit.
Ziel der Arbeit
Aufgrund der rasanten Entwicklungen auf dem Gebiet der Immuntherapie gibt dieser Artikel, basierend auf Studien, die auf der Jahrestagung der American Society of Clinical Oncology (ASCO) 2015 präsentiert wurden, einen Überblick und eine Einführung in das Feld der modernen Immuntherapie.
Material und Methoden
Die wichtigsten ASCO-2015-Beiträge zur Immuntherapie bei Plattenepithelkarzinomen im Kopf-Hals Bereich wurden identifiziert, aufgearbeitet und im Hinblick auf den aktuellen Stand der Forschung diskutiert.
Ergebnisse
Die immuntherapeutische Studienlandschaft wird aktuell von den neuen Immuncheckpointmodulatoren dominiert. Auch für Plattenepithelkarzinome im Kopf-Hals Bereich werden diese Substanzen zunehmend eingesetzt. Im Fokus steht aktuell vor allem die Inhibition der Programmed-Death-1(PD-1)-Achse. Die Immuntherapie mit Immuncheckpointmodulatoren scheint unabhängig vom Status in Bezug auf das humane Papillomvirus (HPV) wirksam zu sein. Sichere Kriterien für die Patientenselektion gibt es bisher nicht.
Diskussion
Die bisherigen Daten im Bereich der Immuncheckpointmodulation sind vielversprechend. Die Integration dieser Medikamente in die Standardtherapie ist mittelfristig wahrscheinlich. Die Identifikation prädiktiver Marker für die Patientenselektion muss auch aus gesundheitsökonomischen Gesichtspunkten und in Bezug auf unerwünschte Arzneimittelwirkungen vorangetrieben werden.