Erschienen in:
01.02.2006 | Arzneimitteltherapie
Moderne Arzneimitteltherapie der altersabhängigen Makuladegeneration
verfasst von:
Prof. Dr. F. G. Holz, H. M. Helb, A. Bindewald-Wittich, H. P. N. Scholl
Erschienen in:
Die Innere Medizin
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Ausgabe 2/2006
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Zusammenfassung
Die altersabhängige Makuladegeneration (AMD) ist in allen Industrienationen inzwischen die häufigste Ursache für eine Erblindung. Allein in Deutschland sind ca. 4,5 Mio. Menschen betroffen. Angesichts der demographischen Entwicklung wird die Anzahl der Betroffenen weiter zunehmen. Die Spätstadien der Erkrankung gehen u. a. mit einem Verlust der zentralen Sehschärfe, damit der Lesefähigkeit sowie häufig der selbständigen Lebensführung einher. Basierend auf neuen Erkenntnissen zur Pathogenese konnten neben etablierten Verfahren wie der Laserchirurgie und der photodynamischen Therapie neue pharmakologische Behandlungsansätze entwickelt werden. Mittels intravitrealer Injektion antiangiogener Präparate, die die biologische Wirkung von VEGF („vascular endothelial growth factor“) neutralisieren, können Wachstum und Permeabilität neovaskulärer Membranen bei der AMD beeinflusst werden. Auch für intravitreal und juxtaskleral applizierte Steroidderivate konnten positive Effekte gezeigt werden. Im Bereich der Prophylaxe sind bei klar definierten Befundkonstellationen anti-oxidative Mischpräparate (AREDS-Medikation) sinnvoll. Die Früherkennung spielt bei allen gegenwärtigen Behandlungsansätzen eine zentrale Rolle, da Interventionen nur in einem frühen Stadium der Erkrankung greifen können.