Erschienen in:
01.08.2010 | Schwerpunkt
Schlaganfall
verfasst von:
PD Dr. C. Lichy, MSc, W. Hacke
Erschienen in:
Die Innere Medizin
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Ausgabe 8/2010
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Zusammenfassung
Der Patient mit akutem Schlaganfall ist als vorrangiger Notfall anzusehen. Gleiches gilt wegen der hohen Rezidivgefahr in den ersten 48 h auch für Patienten mit transienter ischämischer Attacke (TIA). Eine unverzügliche Schnittbildgebung ist zur Differenzierung einer ischämischen oder hämorrhagischen Ursache als erster diagnostischer Schritt indiziert. Bei akuter zerebraler Ischämie mit behinderndem Defizit steht nach Ausschluss von Kontraindikationen die unverzügliche Wiederherstellung der zerebralen Perfusion als Therapieprinzip im Vordergrund. Dies erfolgt in der Regel als systemische, im Einzelfall als lokal-intraarterielle Thrombolyse mit oder ohne mechanische Rekanalisationsinstrumente. Der Effekt der Thrombolysetherapie ist höchst zeitsensibel: Je früher die Therapie beginnt, desto höher sind die Chancen für ein gutes Behandlungsergebnis. Die unlängst etablierte Ausweitung des therapeutischen Fensters auf 4,5 h ab Symptombeginn darf keinesfalls zu einer Verzögerung der Akutdiagnostik und Behandlungseinleitung führen! Die Weiterbehandlung auf einer Stroke Unit mit zeitnaher ätiologischer Abklärung des Schlaganfalls, Einleitung einer adäquaten Sekundärprophylaxe sowie Behandlung eintretender Komplikationen und frühzeitiger symptomspezifischer Übungstherapie ist nachweislich von hoher Ergebnisrelevanz.