Erschienen in:
01.08.2011 | CME Weiterbildung · Zertifizierte Fortbildung
Störungen des Elektrolytstoffwechsels
verfasst von:
Prof. Dr. M. Girndt
Erschienen in:
Die Innere Medizin
|
Ausgabe 8/2011
Einloggen, um Zugang zu erhalten
Zusammenfassung
Störungen der Elektrolytbalance sind häufig und pathophysiologisch komplex. Natrium stellt das wesentliche extrazelluläre osmotisch wirksame Ion dar. Von seiner Konzentration ist die Osmolarität von Plasma und interstitieller Flüssigkeit ganz wesentlich abhängig. Pathologische Serumnatriumkonzentrationen reflektieren nicht den Natriumbestand des extrazellulären Raums sondern das Verhältnis zwischen Natrium und freiem Wasser. Eine differenzialdiagnostische Einordnung der Natriumkonzentrationsstörungen muss daher immer den Volumenstatus des Organismus berücksichtigen. Bei Hyponatriämie mit Volumendefizit ist Kochsalzlösung zu verabreichen, liegt hingegen ein Volumenüberschuss vor, besteht die Therapie in Wasserrestriktion. Unter bestimmten Bedingungen kann eine spezifische medikamentöse Therapie, die an der Wirkung des antidiuretischen Hormons ansetzt, erwogen werden. Kalium und Kalzium sind extrazellulär regulatorische Ionen, von ihrer Konzentration hängen nicht Osmolarität und Wasserverteilung sondern elektrophysiologische Transmembranspannungen ab. Alle Ionen werden durch aktive Membrantransportmechanismen beeinflusst und durch zahlreiche hormonelle Einflüsse gesteuert. Neben Zufuhr- und Ausscheidungsstörungen können auch angeborene und erworbene Defekte von Membrantransportpumpen charakteristische Ionenstörungen bedingen. Die therapeutischen Ansätze beeinflussen Zufuhr, Ausscheidung sowie extra- und intrazelluläre Verteilung der Ionen.