Erschienen in:
01.01.2012 | Schwerpunkt
Risikoreduktion kardiovaskulärer Erkrankungen durch körperliche Aktivität
verfasst von:
Prof. Dr. H. Löllgen, D. Löllgen
Erschienen in:
Die Innere Medizin
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Ausgabe 1/2012
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Zusammenfassung
Bewegungsmangel gilt als bedeutender Risikofaktor für kardiovaskuläre Erkrankungen. Regelmäßige körperliche Aktivität und Bewegung führen zu Anpassungen in der Muskulatur, an Herz und Kreislauf sowie im Stoffwechselgeschehen. Im Rahmen der Primärprävention sinkt durch körperliche Aktivität die Gesamtmortalität um 22–34% und die kardiovaskuläre Mortalität um 27–35%. Diese Befunde sind in zahlreichen prospektiven Kohortenstudien erhoben worden und durch 4 Metaanalysen an bis zu 800.0000 Probanden belegt (Evidenzgrad IA). Eine Subgruppenanalyse ergibt eine bessere Wirkung bei Älteren im Vergleich zu Jüngeren und ebenso bei Frauen. Gleichzeitig erfolgen eine Steigerung der Leistungsfähigkeit (Fitness) sowie eine krankheitsbezogene Abnahme der Symptomatik (IA). Dies gilt für die koronare Herzkrankheit, die Herzinsuffizienz und den arteriellen Bluthochdruck (IA). Weitere evidenzbasierte Befunde liegen für das Auftreten von Schlaganfällen vor, für Auftreten und Entwicklung einer Demenz sowie für die periphere arterielle Verschlusskrankheit. Auch die zugehörigen Trainingsempfehlungen sind auf hohem Niveau evidenzbasiert (bis IA). Entsprechend sollte jeder Arzt, unabhängig vom Fachgebiet, bei jedem Patientenkontakt nach körperlicher Aktivität fragen und diese zur Prävention und Therapie empfehlen.