Erschienen in:
01.02.2012 | Schwerpunkt
Chirurgie neuroendokriner Tumoren des gastroenteropankreatischen Systems (GEP-NET)
verfasst von:
Prof. Dr. P.E. Goretzki, A. Starke, A. Akca, B.J. Lammers
Erschienen in:
Die Innere Medizin
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Ausgabe 2/2012
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Zusammenfassung
Die chirurgische Therapie ist weiterhin der einzige nachweislich kurative Therapieansatz für Patienten mit neuroendokrinen Tumoren (NET) des gastroenteropankreatischen Systems. Neben der Therapie von Zufallsbefunden verlangt die Therapie von NET bei variabler Aggressivität der Tumoren und oft guter Langzeitprognose eine eindeutige präoperative Einschätzung und ein individuelles chirurgisches Vorgehen. Die Behandlung kann allein chirurgisch (bei lokaler Ausprägung der Erkrankung) oder in Kombination mit anderen Therapien erfolgen.
So werden frühe NET des Magens und Rektums ohne weiterführende Diagnostik allein endoskopisch kuriert, Frühbefunde der Appendix werden durch eine Appendektomie gesichert. Funktionell aktive pankreatische NET und NET des Dünndarms werden aufgrund der Symptome häufig präoperativ erkannt. So ist ggf. die Überweisung in ein NET-Zentrum möglich. Eine Stratifizierung der notwendigen Therapiekombination kann frühzeitig erfolgen.
Alternativ zum radikalen chirurgischen Vorgehen kann bei metastasierten NET durch die operative Reduktion der Tumormasse und Hormonproduktion eine Verbesserung der Lebenserwartung und -qualität erreicht werden. Eine Kombination mit anderen Therapieformen ist bei diesen Patienten prinzipiell notwendig.
Es hat sich als sinnvoll erwiesen, die große Gruppe der NET nach der unterschiedlichen Lokalisation des Primärtumors, der hormonellen Aktivität und dem Differenzierungsgrad des Tumors zu unterteilen. Frühe Formen, lokoregionär begrenzte Tumorstadien und Tumorstadien mit Fernmetastasierung werden getrennt betrachtet.