Erschienen in:
01.02.2015 | Schilddrüsenkarzinome | CME Zertifizierte Fortbildung
Differenzierte Schilddrüsenkarzinome
verfasst von:
Dr. V. Tiedje, K.W. Schmid, F. Weber, A. Bockisch, D. Führer
Erschienen in:
Die Innere Medizin
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Ausgabe 2/2015
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Zusammenfassung
Schilddrüsenkarzinome sind selten und klinisch sehr heterogen. Therapie und Nachsorge müssen auf das individuelle Risiko eines günstigen oder ungünstigen Verlaufs abgestimmt werden. Differenzierte Schilddrüsenkarzinome werden zu einem hohen Anteil durch eine Operation und ggf. Radiojodbehandlung geheilt. In Abhängigkeit vom initialen Therapieansprechen sollte das Rezidivrisiko im Verlauf neu eingeschätzt werden. Eine dauerhafte Suppression des thyreoideastimulierenden Hormons (TSH) mit Levothyroxin wird heute nur noch bei Patienten mit hohem Risiko für einen ungünstigen Verlauf empfohlen. Metastasierte radiojodrefraktäre Schilddrüsenkarzinome weisen eine ungünstige Prognose auf. Für diese Sondersituation stehen multimodale Behandlungskonzepte einschließlich der Gabe von Tyrosinkinaseinhibitoren zur Verfügung. Aufgrund der Komplexität der Erkrankung sollte die Behandlung von Schilddrüsenkarzinompatienten in Absprache mit einem erfahrenen interdisziplinären Team erfolgen.