Erschienen in:
18.10.2016 | Gastroösophageale Refluxkrankheit | CME
Barrett-Ösophagus
verfasst von:
Prof. Dr. med. J. Labenz
Erschienen in:
Die Innere Medizin
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Ausgabe 11/2016
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Zusammenfassung
Unter einem Barrett-Ösophagus versteht man eine endoskopisch sichtbare Zylinderepithelmetaplasie der Speiseröhre mit histologischem Nachweis einer spezialisierten intestinalen Metaplasie. Endoskopisch werden die zirkumferenzielle und longitudinale Ausdehnung mit der Prag-Klassifikation beschrieben. Der Barrett-Ösophagus ist zumeist Folge einer gastroösophagealen Refluxkrankheit. Das Risiko eines Ösophagusadenokarzinoms ist erhöht, das absolute Risiko mit 0,10–0,15 % pro Jahr aber gering. Leitliniengemäß sollten das Barrett-Ösophagus-Screening und die endoskopisch-bioptische Überwachung auf Risikogruppen beschränkt bleiben. Bei Nachweis einer intraepithelialen Neoplasie (IEN) ist eine endoskopische Therapie angezeigt, wobei bei niedriggradiger IEN vorab eine Zweitbeurteilung durch einen spezialisierten Pathologen erfolgen muss. Der Effekt von Protonenpumpeninhibitoren auf die Progression zum Karzinom wird kontrovers diskutiert, eine präventive Antirefluxoperation ist nicht indiziert.