Erschienen in:
05.10.2017 | Bronchiektasen | Schwerpunkt: Chronische Atemwegsinfektionen
Pseudomonas-aeruginosa-Infektion bei chronisch obstruktiver Lungenerkrankung
Stellenwert der Antibiotikadauertherapie
verfasst von:
G. G. U. Rohde, Prof. Dr. T. Welte
Erschienen in:
Die Innere Medizin
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Ausgabe 11/2017
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Zusammenfassung
Eine chronische Atemwegsbesiedlung von Pseudomonas aeruginosa bei COPD-Patienten ist wahrscheinlich mit einer Erhöhung von Letalität und Morbidität und einem schnelleren Progress der COPD assoziiert, auch wenn dies nicht mit letzter Sicherheit durch Studien belegt ist. Studien, die zeigen, dass die Prognose von COPD-Patienten verbessert wird, wenn Pseudomonas frühzeitig eradiziert wird, oder wenn zumindest die Erregerlast durch inhalative oder orale Antibiotikadauertherapie niedrig gehalten wird, fehlen. Einzig für Makrolidantibiotika konnte eine Reduktion von Exazerbationen gezeigt werden. Allerdings könnte sich der Effekt dadurch erklären lassen, dass auch Patienten mit Bronchiektasen in die Studien aufgenommen wurden. Dies ist eine Patientengruppe, für die der Effekt einer Antibiotikadauertherapie belegt ist. Weitere Studien zu Prävention und Therapie der chronischen Pseudomonas-Besiedlung bei COPD sind dringend notwendig. Dabei sollte das Atemwegsmikrobiom, dessen Stabilität wahrscheinlich eine wesentliche Rolle für den Krankheitsverlauf spielt, als ein Studienendpunkt etabliert werden.