Erschienen in:
20.03.2018 | Herzinsuffizienz | Schwerpunkt: Komorbiditäten bei Herzinsuffizienz
Chronische Herzinsuffizienz und Depression
verfasst von:
Univ.-Prof. Dr. C. Herrmann-Lingen
Erschienen in:
Die Innere Medizin
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Ausgabe 5/2018
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Zusammenfassung
Hintergrund
Die Depression ist eine häufige Komorbidität bei Herzinsuffizienz. Sie kann sowohl als Folge der Herzerkrankung auftreten als auch Entstehung und Verlauf der Herzinsuffizienz ungünstig beeinflussen.
Fragestellung
Wie lässt sich die Wechselbeziehung zwischen Herzinsuffizienz und Depression durch psychophysiologische und Verhaltensmechanismen erklären? Welche Rolle spielt die Depression für die Lebensqualität herzinsuffizienter Patienten und welche Behandlungsoptionen stehen zur Verfügung?
Methoden
Narrativer Review.
Ergebnisse
Sowohl psychophysiologische Prozesse als auch ungünstiges Gesundheitsverhalten wurden als Mediatoren einer kausalen Bedeutung komorbider Depression für ungünstige Verläufe bei Patienten mit Herzinsuffizienz identifiziert. Die depressive Komorbidität führt zudem zu massiven Beeinträchtigungen der gesundheitsbezogenen Lebensqualität. Körperliches Training und kognitive Verhaltenstherapie können diesen Effekt nur teilweise antagonisieren. Ein spezifischer Effekt antidepressiver Medikamente wurde bei Patienten mit Herzinsuffizienz bisher nicht nachgewiesen.
Schlussfolgerung
Während die Erkennung und Behandlung der Depression bei Patienten mit Herzinsuffizienz von aktuellen Leitlinien gefordert wird, spricht die noch unklare Datenlage zunächst für eine gute Basisbehandlung der Patienten mit leitliniengerechter medikamentöser Therapie, Lebensstilinterventionen und psychosomatischer Grundversorgung. Bei Interesse des Patienten und Verfügbarkeit entsprechender Angebote sollte eine Psychotherapie angeboten werden, vorzugsweise eine kognitive Verhaltenstherapie. Bei unzureichendem Erfolg der ambulanten Behandlung stehen spezifische psychokardiologische Angebote in Akut- und Rehabilitationskliniken zur Verfügung.