Erschienen in:
01.05.2004 | Weiterbildung · Zertifizierte Fortbildung
Moderne Antikoagulation im Kindesalter
verfasst von:
Dr. K. Kurnik, C. Bidlingmaier
Erschienen in:
Monatsschrift Kinderheilkunde
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Ausgabe 5/2004
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Zusammenfassung
Ziel der Therapie bei Thrombosen ist eine Revaskularisierung des betroffenen Gefäßes, zumindest aber die Verhinderung eines weiteren Thrombuswachstums. Eingesetzt werden Präparate aus der Gruppe der Heparine, der oralen Antikoagulanzien (OA, Vitamin-K-Antagonisten) sowie der Thrombozytenaggregationshemmer (TAH). Kontrollierte Studien zur Behandlung von kindlichen Thrombosen gibt es nicht. Weltweit werden pädiatrische Patienten nach adaptierten Therapieempfehlungen für Erwachsene behandelt. Eine gesonderte Zulassung der antithrombotischen Medikamente liegt für Kinder nicht vor. Die Therapie muss für jedes einzelne Kind nach Abwägung des individuellen Nutzen-Risiko-Verhältnisses durchgeführt werden. Bei der Behandlung bzw. zur Verhinderung von venösen oder arteriellen Thrombosen hat sich bei Kindern in den letzten Jahren folgendes Vorgehen durchgesetzt: Zur Akuttherapie werden unfraktionierte und niedermolekulare Heparine (NMH) verabreicht, bei einer begrenzten Therapiedauer (Kurzzeitprophylaxe) können NMH oder OA verwendet werden. Bei unbestimmter Therapiedauer (Langzeitprophylaxe) gelten die OA als Mittel der Wahl. Die Domäne der TAH liegt bei der Prophylaxe arterieller Thrombosen.