Erschienen in:
01.04.2005 | Leitthema: Infektionskrankheiten der Haut
Streptokokkeninfektionen der Haut
verfasst von:
PD Dr. R. Berner
Erschienen in:
Monatsschrift Kinderheilkunde
|
Ausgabe 4/2005
Einloggen, um Zugang zu erhalten
Zusammenfassung
Streptokokken der Gruppe A (Streptococcus pyogenes) sind gemeinsam mit Staphylococcus aureus die häufigsten Erreger bakterieller Hautinfektionen im Kindesalter. Die über 80 M-Serotypen von S. pyogenes gehen mit verschiedenen streptokokkenassoziierten Krankheitsbildern einher. Klassische Hautmanifestation ist die sehr leicht übertragbare Impetigo contagiosa. Einzeleffloreszenz ist ein subkorneales Eiterbläschen, das platzt, eintrocknet und sich mit einer honiggelben Borke bedeckt. Durch Verschmieren des Inhalts zerkratzter Pusteln entstehen weitere Effloreszenzen. Die kleinblasige Form ist eher durch Streptokokken, die großblasige eher durch Staphylokokken verursacht. Als Folgeerkrankung kann eine hämorrhagische Nephritis auftreten. Weichteilinfektionen mit Manifestationen an der Haut sind Erysipel und Phlegmone mit Erregerausbreitung in den oberflächlichen Lymphbahnen. Charakteristisch sind eine sich rasch zentrifugal ausbreitende Rötung und Schwellung. Der Rand des Erythems ist erhaben, unregelmäßig und scharf abgesetzt. Die Haut ist deutlich überwärmt. Die Phlegmone ist die schwere Verlaufsform des Erysipels. Sie kann in eine nekrotisierende Fasziitis übergehen. Klinisch kann das Bild vom „streptococcal toxic-shock syndrome“ (STSS) begleitet sein. Bei der antibiotischen Behandlung ist Penizillin Mittel der Wahl. Beim STSS wird zusätzlich mit Clindamycin und Immunglobulinen behandelt.