Erschienen in:
01.07.2011 | Konsensuspapiere
Schnarchen und obstruktives Schlafapnoesyndrom (OSAS)
Richtlinien zur Diagnosestellung und Therapie im Kindesalter
verfasst von:
Arbeitsgruppe für pädiatrische Schlafmedizin und Schlafforschung der Österreichischen Gesellschaft für Kinder- und Jugendheilkunde (ÖGKJ)
Erschienen in:
Monatsschrift Kinderheilkunde
|
Ausgabe 7/2011
Einloggen, um Zugang zu erhalten
Zusammenfassung
Das Schnarchen im Kindes- und Jugendalter muss nicht zwangsläufig eine liebenswürdige Angewohnheit sein. In jedem 5. Fall versteckt sich dahinter ein obstruktives Schlafapnoesyndrom (OSAS), das eine exakte Therapie erfordert. Typische nächtliche und Tagessymptome sollten Eltern alarmieren und den betreuenden Arzt dazu bewegen, eine weiterführende Abklärung zu veranlassen. Diese sollte, nach Maßgabe der Verfügbarkeit, durch eine pädiatrische Schlaflaboruntersuchung erfolgen, die den Goldstandard in der OSAS-Diagnostik darstellt. Als Hochrisikopatienten gelten Kinder mit angeborenen oder erworbenen Fehlbildungen der Atemwege oder neuromuskulär erkrankte Patienten, die besonderer Aufmerksamkeit bedürfen. Therapeutische Interventionen werden durch ein multidisziplinäres Team festgelegt. Die häufigste Ursache für ein OSAS stellt die adenotonsilläre Hypertrophie dar, deren operative Sanierung zum Verschwinden der Symptomatik führt. In letzter Konsequenz kann auch eine nächtliche Atemunterstützung notwendig sein. Eine verschleppte oder fehlende Therapie kann die Entwicklung der Kinder negativ beeinflussen und zu schwerwiegenden somatischen und psychischen Folgen führen.