Erschienen in:
01.11.2012 | Leitthema
Einführung und Zusammensetzung der Beikost
Wissenschaftliche Evidenz und praktische Empfehlungen in Deutschland
verfasst von:
Dr. A. Hilbig, M.J. Lentze, M. Kersting
Erschienen in:
Monatsschrift Kinderheilkunde
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Ausgabe 11/2012
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Zusammenfassung
Im 2. Lebenshalbjahr wird die Beikost zu einem zentralen Element der Ernährung. Bei den derzeit rational begründbaren Empfehlungen für die Beikost in ihrer Gesamtheit handelt es sich um ein Zusammenspiel von wissenschaftlicher Evidenz, einem großen Anteil Empirie und gelegentlichem Pragmatismus. In Deutschland gibt das Beikostschema im Ernährungsplan für das 1. Lebensjahr den Stand des Wissens wider. Ernährungs- und entwicklungsphysiologische sowie präventive Gründe sprechen für die Einführung der Beikost frühestens zu Beginn des 5. und spätestens zu Beginn des 7. Lebensmonats bei fortgeführtem Teilstillen. Beikost im Ernährungsplan kann mit einfachen Rezepten selbst angefertigt oder mit industriell hergestellten Mahlzeiten realisiert werden. Wesentliche neuere Erkenntnisse sprechen für Abwechslung in der Lebensmittelauswahl und Verzicht auf diätetische Restriktionen mit dem Ziel der Allergieprävention. Die 3 empfohlenen Typen von Beikostmahlzeiten ergänzen sich zusammen mit der Milch in einem Baukastensystem zu einer weitgehend empfehlungsgerechten Nährstoffzufuhr. Wie die Zufuhr von Eisen, Jod, Protein und Fett mit dem bestehenden Beikostschema zu bewerten ist, steht zur Diskussion.