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Erschienen in: Monatsschrift Kinderheilkunde 10/2014

01.10.2014 | Originalien

Unterschiede in der Primärversorgung durch niedergelassene Pädiaterinnen und Pädiater in Österreich

Beitrag zum Thema Feminisierung der Pädiatrie

verfasst von: Dr. R. Püspök, O. Fohler, N. Grois, S. Otto, E. Tatzer, C. Waldhauser

Erschienen in: Monatsschrift Kinderheilkunde | Ausgabe 10/2014

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Zusammenfassung

Hintergrund

In Österreich gibt es – wie in Deutschland – einen stark zunehmenden Anteil an Frauen unter den Pädiatern. Es stellt sich die Frage, ob diese „Feminisierung der Pädiatrie“ Auswirkungen auf das zeitliche oder qualitative Angebot in der Primärversorgung von Kindern und Jugendlichen erwarten lässt.

Material und Methode

Umfangreiches Datenmaterial wurde im Rahmen einer Onlinebefragung von Mitgliedern der Österreichischen Gesellschaft für Kinder- und Jugendheilkunde (ÖGKJ) mit einer pädiatrischen Praxis gewonnen. Diese Daten wurden nach potenziell versorgungsrelevanten Unterschieden in der Primärversorgung (PV) durch Pädiaterinnen und Pädiater ausgewertet und nach dem Kassenstatus der Praxis aufgeschlüsselt.

Ergebnisse

Die wichtigsten geschlechtsspezifischen Unterschiede bestehen bei Pädiaterinnen mit Zulassung für alle Kassen in geringeren zeitlichen Ressourcen, einer geringeren Verfügbarkeit in Randzeiten und außerhalb der Ordinationszeiten sowie in einer niedrigeren Patientenfrequenz im Vergleich zu männlichen Kollegen. Frauen wenden für die einzelnen Patienten durchschnittlich mehr Zeit auf als Männer.

Schlussfolgerung

Die Feminisierung der Pädiatrie ist auch in Österreich ein Faktum; die Entwicklung scheint bei Weitem noch nicht abgeschlossen. Um zumindest den bestehenden Versorgungsgrad aufrechtzuerhalten, bedarf es dringend des Überdenkens und der Neugestaltung der Rahmenbedingungen, die die Möglichkeiten von Frauen für eine Tätigkeit in der pädiatrischen Praxis berücksichtigen.
Fußnoten
1
„Kleine Kassen“ sind in Österreich einige bundesweite Krankenversicherungen wie die für Bundesangestellte, Eisenbahner und Bergbau, Gewerbetreibende und einige Betriebskrankenkassen, über die etwa 25 % der Leistungen an Kindern und Jugendlichen abgerechnet werden – wobei auch Doppelversicherungen bestehen können.
 
2
Die Österreichische Ärztekammer bietet mehrere Fortbildungsdiplome an: PSY 1: psychosoziale Medizin, PSY 2: psychosomatische Medizin, PSY 3: psychotherapeutische Medizin; Details s. http://www.oegpam.at/index.php/aus-und-fortbildung/psy-diplome.
 
3
Pädiatrische Additivfächer gibt es in Österreich für Neuropädiatrie, Endokrinologie und Diabetologie, Hämatologie und Onkologie, Neonatologie und Intensivmedizin, Kardiologie sowie Pulmologie.
 
4
Persönliche Mitteilung durch Gesundheit Österreich GmbH/Österr. Bundesinstitut für Gesundheitswesen (GÖG/ÖBIG).
 
Literatur
1.
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13.
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Metadaten
Titel
Unterschiede in der Primärversorgung durch niedergelassene Pädiaterinnen und Pädiater in Österreich
Beitrag zum Thema Feminisierung der Pädiatrie
verfasst von
Dr. R. Püspök
O. Fohler
N. Grois
S. Otto
E. Tatzer
C. Waldhauser
Publikationsdatum
01.10.2014
Verlag
Springer Berlin Heidelberg
Erschienen in
Monatsschrift Kinderheilkunde / Ausgabe 10/2014
Print ISSN: 0026-9298
Elektronische ISSN: 1433-0474
DOI
https://doi.org/10.1007/s00112-014-3217-3

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