Erschienen in:
01.11.2014 | Originalien
Psychologisch-sozialmedizinische Versorgung in der Neonatologie
verfasst von:
J. Reichert, S. Eulerich-Gyamerah, C. Poets, A. Kribs, B. Roth, T. Kühn, R. Rossi, C. Bindt, A. von der Wense, Prof. Dr. M. Rüdiger
Erschienen in:
Monatsschrift Kinderheilkunde
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Ausgabe 11/2014
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Zusammenfassung
Zirka 8,8 % aller Neugeborenen werden vor Vollendung der 37. Schwangerschaftswoche geboren und werden daher als Frühgeborene bezeichnet. Bei ihnen kann die Dauer ihres initialen stationären Aufenthalts Wochen bis Monate betragen. Im Mittelpunkt ihrer Behandlung steht heute die neurologische Entwicklung, die nicht nur aufgrund des unphysiologischen Aufenthalts außerhalb des Mutterleibs beeinträchtigt ist, sondern auch wegen der oftmals behandlungsbedingten Trennung von Mutter und Kind. Moderne Versorgungsansätze umfassen daher sowohl die optimale medizinische Versorgung des Kindes als auch die Begleitung der gesamten Familie. Die Eltern werden zu den Hauptbezugspersonen ihres Kindes und verantworten seine Entwicklung von Anfang an. Hierzu benötigen sie Beratung, Schulung und eine auf ihre Bedürfnisse ausgerichtete Entlassungsplanung. Ausgehend von einem komplexen Versorgungsmodell werden Struktur- und Prozessmerkmale einer psychologisch-sozialmedizinischen Versorgung von Familien frühgeborener und kranker, reif neugeborener Kinder beschrieben.