Erschienen in:
01.08.2005 | Kasuistiken
Die Infektion des Hüftgelenks als Komplikation eines Psoasabszesses
Kasuistik und Literaturübersicht
verfasst von:
Dr. F. Auerbach, B. Kolbow, M. Walz
Erschienen in:
Die Unfallchirurgie
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Ausgabe 8/2005
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Zusammenfassung
Die Infektion des Hüftgelenks infolge eines Psoasabszesses ist ein seltenes Ereignis. In der Literatur sind lediglich zwei Fälle beschrieben. Die Klinik des Psoasabszesses ist durch unspezifische Rückenschmerzen und Hüftbeschwerden gekennzeichnet, wodurch sich die meist verspätete Diagnosestellung erklären lässt. Richtungweisend können MRT und Hüftpunktion sein. Die Behandlung der Wahl ist die zügige chirurgische Sanierung mit Abszesseröffnung und resistenzgerechter Antibiotikatherapie. Nur selten ist eine perkutane Drainage ausreichend. Bei Infektion der Hüfte kann häufig die Resektion des Gelenks nicht vermieden werden. Nach vollständigem Rückgang der Entzündungsparameter und sicherer, durch wiederholte Hüftpunktionen nachgewiesener Keimfreiheit, kann ggf. ein prothetischer Gelenkersatz erfolgen, wobei hier die Entscheidung individuell zu treffen ist, da auch eine Girdlestone-Hüfte durchaus befriedigende Resultate hinsichtlich Schmerzfreiheit und Mobilisation erbringen kann.