Erschienen in:
01.11.2005 | Originalien
Behandlungsergebnisse und Komplikationen nach PFN-Osteosynthese
verfasst von:
Dr. B. Hohendorff, P. Meyer, D. Menezes, L. Meier, R. Elke
Erschienen in:
Die Unfallchirurgie
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Ausgabe 11/2005
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Zusammenfassung
Immer häufiger werden intramedulläre Implantate wie der proximale Femurnagel (PFN) bei Frakturen der per-, inter- und subtrochantären Region eingesetzt. Über diesen von der AO/ASIF 1996 eingeführten PFN wurden in der Literatur erste wenige Erfahrungen publiziert.
Patienten und Methoden
Die vorliegende Studie untersucht systematisch Komplikationen und klinische Behandlungsergebnisse von 133 Patienten, die im Zeitraum zwischen Dezember 1997 und 2001 in unserer Klinik mit 139 PFN bei per-, inter- und subtrochantären Femurfrakturen versorgt wurden. Das Durchschnittsalter zum Zeitpunkt der Operation lag bei 78,4 Jahre. Alle Frakturen wurden nach der AO-Klassifikation eingeteilt. Die häufigsten Verletzungen waren mit 61,2% 31A2.3-Frakturen. Alle intraoperativen Bildwandleraufnahmen und alle Verlaufsröntgenbilder wurden anhand von 28 Beurteilungskriterien retrospektiv evaluiert. Der Grad der Osteoporose wurde mit der Singh-Klassifikation eingeschätzt.
Ergebnisse
Bei 31 (23,3%) Patienten entstanden 44 (31,7%) Komplikationen. Ein Ausbruch der Hüftschrauben (Cut-out) wurde 11-mal beobachtet. Hiervon waren 2 Fälle im Zusammenhang mit einem Z-Effekt und einmal mit einem umgekehrten Z-Effekt. Bei 2 Patienten kam es nach Entfernung der Hüftschrauben zu einer Schenkelhalsfraktur. Es waren 38 (27,3%) Revisionseingriffe mit 13 Verfahrenswechseln notwendig. 65 (48,9%) Patienten konnten im Herbst 2002 anhand des Merle-d’Aubigné-Scores klinisch nachuntersucht werden. 51 (38,3%) Patienten waren zum Zeitpunkt der Nachuntersuchung bereits verstorben. Eine normale Gehfähigkeit erreichten 33,8% der Patienten. Schmerzfrei waren 64,6%.
Schlussfolgerungen
Der Proximale Femurnagel ist ein geeignetes Implantat bei per-, inter- und subtrochantären Femurfrakturen. Für die erfolgreiche Osteosynthese sind die anatomische Reposition und die korrekte Implantatlage notwendig. Das Risiko des Implantatversagens ist bei multifragmentären per- und intertrochantären Frakturen mit Zerstörung der medialen Abstützung im Alter über 80 Jahre am höchsten. Die klinischen Ergebnisse bei alten Patienten sind unbefriedigend.