Erschienen in:
01.12.2006 | Originalien
Die winkelstabile Osteosynthese am proximalen Humerus mit der PHILOS-Platte
Darstellung von 225 dislozierten Frakturen
verfasst von:
Dr. M. Kettler, P. Biberthaler, V. Braunstein, C. Zeiler, M. Kroetz, W. Mutschler
Erschienen in:
Die Unfallchirurgie
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Ausgabe 12/2006
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Zusammenfassung
Hintergrund
Die proximale Humeruskopffraktur ist die dritthäufigste Fraktur des Menschen. Sie betrifft mit einem Anteil von 70% v. a. Patienten über 60 Jahre. Mit Hilfe von weiterentwickelten winkelstabilen Marknägeln oder Platten soll das Risiko einer sekundären Dislokation von Schrauben oder Fraktursegmenten im osteoporotischen Humeruskopf reduziert werden.
Patienten und Methoden
Von Januar 2002 bis August 2005 wurden 225 Frakturen bei 223 Patienten mit einem Altersdurchschnitt von 66±15 Jahren mit der winkelstabilen PHILOS-Platte (Firma Synthes®) am proximalen Humerus primär versorgt.
Ergebnisse
Der mittlere Constant-Score von 176 nachuntersuchten Patienten betrugt nach 9 Monaten 70±19 Punkte (Rohwerte) und im normalisierten Score 81±22%-Punkte. Es bestand kein signifikanter Unterschied im mittleren normalisierten Constant-Score zwischen der Gruppe bis einschließlich 65 Jahre (73%-Punkte) und dem Kollektiv ab 65 Jahren (80%-Punkte). Achsenabweichungen über 30° bestanden bei 11 (5%) und Tuberkulafehlstellungen über 5 mm bei 14 (9%) der insgesamt 159 primär dislozierten Tukerkula. Es traten 2 revisionspflichtige Hämatome sowie 2 Infektionen ein. Die weiteren Komplikationen bestanden aus technischen Mängeln wie 24 primäre Schraubenperforationen (11%) in das Glenohumeralgelenk sowie 3 (1,7%) sekundäre Implantatdislokationen aus dem Humeruskopf, 5 (3%) aus dem Schaft und 14 (8%) Sinterungen mit glenohumeralen Schraubenperforationen. Neben einer Pseudarthrosenbildung bei Implantatbruch wurden bislang 5 (3%) Humeruskopftotalnekrosen und 9 (5%) Teilnekrosen, insbesondere bei Frakturen mit Dislokation im anatomischen Hals, beobachtet.
Schlussfolgerungen
Das winkelstabile Implantat hat sich im klinischen Alltag unter Berücksichtigung der häufig zusätzlich notwendigen indirekten Tuberkulafixation auch im höheren Alter bewährt.