Erschienen in:
01.11.2006 | Originalien
CT-gestützte Analyse der Zementdistribution bei monopedikulärer Vertebroplastie
verfasst von:
PD Dr. M. Walz, E. Esmer, B. Kolbow
Erschienen in:
Die Unfallchirurgie
|
Ausgabe 11/2006
Einloggen, um Zugang zu erhalten
Zusammenfassung
Hintergrund
Vertebroplastie und Kyphoplastie finden zunehmende Verbreitung in der Behandlung osteoporotischer Wirbelfrakturen. Die Vertebroplastie kann über einen mono- oder bipedikulären Zugang durchgeführt werden, wobei Verkürzung von Operations- und Durchleuchtungszeit, Reduktion des Risikos punktionsbedingter Komplikationen und Senkung der Materialkosten als Vorteile der monopedikulären Technik dem möglichen Nachteil einer weniger homogenen Zementverteilung im Wirbelkörper gegenüber stehen. Experimentelle biomechanische Untersuchungen konnten keinen Nachteil des monopedikulären Vorgehens zeigen. Eine exakte Analyse der mit einem monopedikulären Zugang zu erreichenden Zementdistribution ist bislang nicht veröffentlicht worden.
Material und Methode
Wir haben in einer prospektiven Studie 92 Wirbelkörper (Th8–L5) bei 60 Patienten im Alter von 76,8 (60–95) Jahren in linksmonopedikulärer Technik über einen para-/transpedikulären Zugang augmentiert und eine Auswertung der Kanülenposition, applizierbaren Zementmenge sowie eine CT-gestützte Analyse der Zementverteilung durchgeführt. Hierzu wurde der Wirbel in der Frontalebene in 9 Segmente unterteilt. Die Kanüle wurde in 85,9% (79/92) im mittleren, in 11,9% (11/92) im rechten und in 2,2% (2/92) im linken Wirbelkörperdrittel platziert. Punktionsassoziierte Komplikationen wurden nicht beobachtet. Das applizierte Zementvolumen lag bei 4,5 (1,5–9,0) ml.
Ergebnisse
Unter Berücksichtigung der apikalen, mittleren und basalen Segmente war das mittlere Wirbelkörperdrittel in 94,9%, das rechte in 76,1% und das linke in 80,4% zementgefüllt. Nur das rechts- und linksbasale Segment wiesen in <75% eine Zementfüllung auf. Bei Kanülenposition im rechten oder linken Wirbelkörperdrittel wies das mittlere Drittel mit 100%/83,3% eine hohe Füllrate auf, während das kontralaterale Wirbeldrittel mit 50,0%/54,5% schlechter gefüllt waren.
Schlussfolgerung
Die monopedikuläre Vertebroplastie über einen modifizierten Zugang erlaubt die sichere Positionierung der Kanüle im mittleren Wirbelkörperdrittel, das bezüglich der nachgewiesenen Zementverteilung als ideal anzusehen ist. Mit der monopedikulären Technik kann eine homogene Distribution des eingebrachten Zements erreicht werden.