Erschienen in:
01.03.2007 | Originalien
Der „AO/ASIF-Flexnail“
Klinische Ergebnisse der Marknagelosteosynthese von Humerusschaftfrakturen
verfasst von:
PD Dr. C. A. Müller, P. Henle, G. Konrad, M. Szarzynski, P. C. Strohm, N. P. Südkamp
Erschienen in:
Die Unfallchirurgie
|
Ausgabe 3/2007
Einloggen, um Zugang zu erhalten
Zusammenfassung
Hintergrund
Bei der Verwendung intramedullärer Kraftträger zur Stabilisierung von Humerusschaftfrakturen treten spezifische Schwierigkeiten auf, die sowohl bei ante- wie auch retrograder Technik einerseits durch die Traumatisierung der Rotatorenmanschette und andererseits durch eine große Öffnung zur Nagelinsertion bedingt sind. Diese Nachteile sollen durch die Verwendung eines flexiblen Nagelsystems umgangen werden. Hierfür wurde ein Implantat entwickelt, das aufgrund eines Gliederkettenaufbaus während der Einbringphase flexibel ist, sich jedoch nach der Platzierung versteifen lässt.
Methode
Zur Evaluation dieses Implantatsystems führten wir eine prospektive Untersuchung der im Zeitraum von Oktober 2000 bis Februar 2002 mit diesem Implantat versorgten Patienten mit Humerusschaftfrakturen durch.
Ergebnisse
34 Patienten wurden im genannten Zeitraum mit einem flexiblen Humerusnagel versorgt, wovon 29 bis zur Nachuntersuchung verfolgt werden konnten. Die mediane Zeitdauer bis zur Konsolidierung der Fraktur betrug 10 Wochen. Bei lediglich 2 Patienten wurde während des Nachuntersuchungszeitraums keine ossäre Vereinigung der Frakturenden erreicht. Der Median der erhobenen Constant-Scores lag bei 93, im Kwasny-Score betrug der Median 2,5 Punkte, was in beiden Fällen einem sehr guten funktionellen Ergebnis entspricht.
Schlussfolgerung
Unsere Studie zeigt bei der Verwendung eines flexiblen, intramedullären Nagelsystems zur Behandlung von Humerusschaftfrakturen sehr gute Ergebnisse bezüglich der Frakturheilung und des funktionellen Outcomes.