Erschienen in:
01.10.2007 | Leitthema
Funktionelle Behandlung bei Humerusschaftfrakturen
verfasst von:
Prof. Dr. A. Sarmiento, MD, L.L. Latta
Erschienen in:
Die Unfallchirurgie
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Ausgabe 10/2007
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Zusammenfassung
Die funktionelle Brace-Therapie von diaphysären Humerusfrakturen entstand nach ersten Erfahrungen im Management von diaphysären Tibiafrakturen. Im Laufe der Zeit hat die Brace-Therapie von Tibiafrakturen einen Wandel vollzogen, und das Indikationsspektrum ist inzwischen im Wesentlichen begrenzt auf eine kleine Gruppe von Frakturen: geschlossene, axial instabile Frakturen mit geringer Verkürzung sowie stabile Querfrakturen. Dagegen sind bei der funktionellen Brace-Therapie von Humerusschaftfrakturen die anfangs beschriebenen Indikationen und Kontraindikationen sowie die Methode beibehalten worden.
In diesem Beitrag beschreiben wir das Konzept der funktionellen Brace-Behandlung von Humerusschaftfrakturen und Indikationen sowie Kontraindikationen. Darüber hinaus stellen wir Ergebnisse dar anhand von 620 Fällen mit vollständigem Follow-up. Bei 97,5% der Patienten betrug die durchschnittliche Konsolidierungszeit 11,5 Wochen. Eine operative Intervention wegen Pseudarthrosenbildung war bei 16 Patienten (2,5%) erforderlich, bei 4 Patienten ereignete sich eine Refraktur nach Entfernung des Brace. Nur bei einem von 67 Patienten, bei denen eine Schädigung des N. radialis vorgelegen hatte, kam es nicht zu einer Erholung der Nervenfunktion.