Erschienen in:
01.03.2008 | Originalien
Die transartikuläre C1-C2-Verschraubung
Ergebnisse bei instabilen Frakturen und Pseudarthrosen des Dens axis im Alter
verfasst von:
Dr. A. Kaminski, A. Gstrein, G. Muhr, E.J. Müller
Erschienen in:
Die Unfallchirurgie
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Ausgabe 3/2008
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Zusammenfassung
Hintergrund
Die transartikuläre dorsale Verschraubung bei atlantoaxialer Instabilität im Alter wird in der Literatur selten beschrieben. Die vorliegende Untersuchung zeigt die Ergebnisse dieser Technik bei Patienten ab einem Alter von 70 Jahren. Es wird ein modifiziertes Verfahren der indirekten Verschraubung angewandt, bei dem die Weichteildissektion gegenüber dem klassischen Vorgehen reduziert ist.
Patienten und Methode
Zwischen 1998 und 2005 wurden insgesamt 36 Patienten mit einer akuten oder chronischen traumatischen Instabilität des atlantoaxialen Komplexes operativ behandelt. Das Durchschnittsalter betrug 80,1 Jahre (70–93 Jahre). Begleitverletzungen waren bei 7 Patienten (19,4%) zu verzeichnen. Die Operationstechnik war einheitlich. Der radiologische Nachuntersuchungszeitraum betrug im Mittel 23 Monate (12–57 Monate), der klinische dagegen 38 Monate (12–72 Monate).
Ergebnisse
Es traten keine intraoperative Komplikationen auf. Von insgesamt 72 inserierten Schrauben zeigten sich 2 (2,8%) fehlplaziert. Nicht verfahrensassoziierte Komplikationen waren bei 16 Patienten (44,4%) zu verzeichnen, am häufigsten waren nosokomiale Infekte und Stürze. Zwei Todesfälle ereigneten sich innerhalb des ersten postoperativen Monats. Im Nachuntersuchungszeitraum verstarben 4 weitere Patienten infolge unfallunabhängiger Erkrankungen. Von den 30 Überlebenden konnten 28 Patienten (93,3%) klinisch und radiologisch nachuntersucht werden. Die knöcherne dorsale Fusion konnte bei jedem erfassten Patienten dokumentiert werden. Weitere Eingriffe an der Halswirbelsäule waren bei keinem Patienten erforderlich.
Schlussfolgerung
Die vorgestellte Technik der transartikulären C1-C2-Verschraubung führt zu zuverlässigen Fusionsraten und guten funktionellen Ergebnissen. Das Verfahren kann bei atlantoaxialen Instabilitäten im Alter empfohlen werden.