Erschienen in:
01.04.2009 | Originalien
Polytraumamanagement im Wandel
Zeitanalyse neuer Strategien für die Schockraumversorgung
verfasst von:
Dr. T. Wurmb, H. Balling, P. Frühwald, T. Keil, M. Kredel, R. Meffert, N. Roewer, J. Brederlau
Erschienen in:
Die Unfallchirurgie
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Ausgabe 4/2009
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Zusammenfassung
Hintergrund
Qualitätsmanagement (QM) und der frühe Einsatz der Ganzkörper-Mehrzeilen-Spiral-Computertomographie (Ganzkörper-MSCT) gewinnen in der Schockraumversorgung zunehmend an Bedeutung. Ziel dieser Arbeit ist es, beides in Bezug auf die Versorgungszeiten zu evaluieren.
Methoden
Die Untersuchung umfasst eine retrospektive Analyse des Zeitbedarfs im Schockraum für die initiale Stabilisierung (Phase A), den Abschluss der Diagnostik (Phase B) und den Schockraumeinsatz (Phase C). Untersucht wurden 3 Gruppen: Traumapatienten, die mit konventionellen bildgebenden Verfahren im Schockraum untersucht worden waren (Gruppe I), die nur eine Ganzkörper-MSCT erhalten hatten (Gruppe II), und solche, die mit Ganzkörper-MSCT untersucht worden waren und bei denen nach „standard operating procedures“ (SOPs) vorgegangen worden war (Gruppe III).
Ergebnisse
Phase A: Gruppe I (n=79): 10 min (Interquartilsabstand, IQR 8–12 min), Gruppe II (n=82): 13 min (IQR 10–17 min), Gruppe III (n=79): 10 min (IQR 8–15 min; p<0,001). Phase B: Gruppe I: 70 min (IQR 56–85 min), Gruppe II: 23 min (IQR 17–33 min), Gruppe III: 17 min (IQR 13–21 min; p<0,001). Phase C: Gruppe I: 82 min (IQR 66–110 min), Gruppe II: 47 min (IQR 37–59 min) und Gruppe III: 42 min (IQR 34–52 min; p<0,05).
Schlussfolgerung
Die frühe Durchführung von Ganzköper-MSCT und die Anwendung von SOPs können den Schockraumeinsatz beschleunigen. Eine schnelle initiale Diagnostik stellt eine wichtige Säule der hohen Qualität in der Behandlung polytraumatisierter Patienten dar.