Erschienen in:
01.05.2009 | Kasuistiken
Atypische dislozierte Densfraktur Typ II mit rotatorischer atlantoaxialer Luxation nach Reitunfall
verfasst von:
Dr. S. Hopf, R. Buchalla, H. Elhöft, O. Rubarth, W. Börm
Erschienen in:
Die Unfallchirurgie
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Ausgabe 5/2009
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Zusammenfassung
Wir stellen die seltene Kombination einer Halswirbelsäulenverletzung mit dislozierter Densfraktur Typ II und rotatorischer Luxation HWK1/2 als Folge eines Reitsportunfalls sowie deren operative Versorgung vor.
Eine 15-jährige Schülerin ist beim Reiten von ihrem Pferd gestürzt, mit nachfolgender kurzzeitiger Bewusstlosigkeit. Außer einer eingeschränkten Nackenbeweglichkeit lassen sich keine neurologischen Defizite nachweisen. Radiologisch und nach CT-Rekonstruktion findet sich eine dorsalwärts dislozierte Densfraktur Typ II mit rotatorischer Luxation im Facettgelenk HW1/2 linksseitig mit Verhakung. Zunächst wird nach Anlage einer Halskrawatte eine vorsichtige manuelle Reposition versucht, jedoch ohne Erfolg, wie die Röntgen- und CT-Kontrollaufnahmen zeigen. In Anbetracht der hochgradig instabilen Verletzung wird die Indikation zur operativen Reposition und Stabilisierung gestellt. Die Reposition der HWS-Luxation gelingt erst in Vollnarkose und nach Relaxierung. Unter SEP-Neuromonitoring erfolgt die dorsale Stabilisierung von HWK1/2 mittels transartikulärer Verschraubung nach Magerl, Beckenkammspananlagerung und zusätzlicher dorsaler Atlasklammerung. Durch die dorsale Stabilisierung ist nach 3 Monaten Ruhigstellung in einer Halskrawatte nachweislich eine knöcherne Durchbauung erreicht.
Es handelt sich um einen in der Literatur noch nicht beschriebenen Fall einer atlantoaxialen HWS-Verletzung in der Adoleszenz mit Densfraktur und verhakter rotatorischer atlantoaxialer Luxation nach Reitunfall.