Erschienen in:
01.10.2009 | Leitthema
Damage Control Orthopedics
Was ist der aktuelle Stand?
verfasst von:
Prof. Dr. B. Bouillon, D. Rixen, M. Maegele, E. Steinhausen, T. Tjardes, T. Paffrath
Erschienen in:
Die Unfallchirurgie
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Ausgabe 10/2009
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Zusammenfassung
„Damage Control Orthopedics“ ist eine Strategie zur Versorgung von Frakturen bei Schwerverletzten mit dem Ziel, Sekundärschäden zu minimieren und das Outcome der Patienten zu maximieren. Dabei wird bei relevanten Frakturen auf die primär definitive Osteosynthese verzichtet und stattdessen eine temporäre Stabilisierung mittels Fixateur externe durchgeführt. Durch den kleineren Eingriff und die kurze Operationszeit soll die zusätzliche Traumabelastung im Sinne des „second hit“ möglichst gering gehalten werden. Nach Stabilisierung des Patienten auf der Intensivstation kann dann nach 4–14 Tagen die definitive Osteosynthese sekundär vorgeommen werden.
Die vorliegenden tierexperimentellen Studien sowie retrospektiven klinischen Untersuchungen und prospektiven Fallserien scheinen das Konzept zu stützen. Die bisher einzige randomisierte Studie zeigte einen Vorteil für diese Strategie in der Untergruppe der „Borderlinepatienten“. Eine Metaanalyse fand keine abschließende Evidenz, die den Vorteil dieser Strategie belegen konnte. Eine neue multizentrische, randomisierte Studie wurde begonnen, die das Konzept Damage Control bei einer definierten Gruppe kritisch verletzter Patienten mit einer Femurschaftfraktur untersucht.