Erschienen in:
01.07.2009 | CME - Weiterbildung - Zertifizierte Fortbildung
Femurschaftfrakturen
verfasst von:
T. Lögters, J. Windolf, PD Dr. S. Flohé
Erschienen in:
Die Unfallchirurgie
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Ausgabe 7/2009
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Zusammenfassung
Das Femur ist der größte, längste und stärkste Knochen des menschlichen Skeletts. Femurschaftfrakturen können sowohl aus Hoch- als auch aus Niedrigenergietraumen resultieren. Rund 30% aller Patienten sind polytraumatisiert. Bei der klinischen Diagnostik ist insbesondere auf den neurovaskulären Status in der Peripherie sowie auf die Möglichkeit eines Kompartmentsysndroms zu achten. Femurschaftfrakturen werden nach der AO-Klassifikation eingeteilt. Die Therapie ist in der Regel, außer bei Kindern bis zum Ende des 4. Lebensjahrs, operativ. Dabei gilt die Marknagelung heute als das Verfahren der Wahl, wobei diese in ante- und retrograder Richtung implantiert werden können. Das Einbringen der Nägel nach Aufbohren des Markraums ist im Vergleich zur unaufgebohrten Technik mit einer erhöhten Heilungsrate assoziiert. Für die häufig anspruchsvolle Reposition und deren intraoperative Kontrolle stehen verschiedene Techniken zur Verfügung. Die Plattenosteosynthese ist nur noch speziellen Indikationen vorbehalten. Der Fixateur externe hat bei Erwachsenen einen Stellenwert bei der temporären Fixation von Femurschaftfrakturen. Unmittelbar postoperativ ist in Abhängigkeit von Frakturcharakter und Versorgungsart bereits die Vollbelastung möglich. Bei unkomplizierter Frakturheilung hinterlässt eine Femurschaftfraktur keine Minderung der Erwerbsfähigkeit. Trotz dieser insgesamt guten Prognose und Verbesserung von Implantatdesign und -technik stellen Femurschaftfrakturen nach wie vor eine besondere Herausforderung an die behandelnden Unfallchirurgen dar.