Erschienen in:
01.07.2010 | Originalien
Misshandlungen und Gewalt als Verletzungsursachen im Kindesalter
Ergebnisse eines Unfallmonitorings bei Kindern und Jugendlichen in Südbrandenburg (Deutschland)
verfasst von:
L. Geerdts, G. Ellsäßer, S. Führer, T. Erler
Erschienen in:
Die Unfallchirurgie
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Ausgabe 7/2010
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Zusammenfassung
Hintergrund
Im Kindesalter sind Verletzungen nach Infektionserkrankungen der häufigste Grund für einen Arztbesuch. Nicht selten verbirgt sich jedoch hinter dem vermeintlichen Unfall eine Misshandlung. Die vorliegende Studie stellt die Daten zur Häufigkeit von Misshandlungsfällen bei den behandelten Kindern in einer ostdeutschen Klinik vor.
Material und Methoden
Über eine 12-monatige Beobachtungsperiode wurden alle Kinder, die einer stationären Behandlung aufgrund von Verletzungen bedurften, erfasst. Mithilfe eines elektronischen Erfassungsbogens wurden verschiedene Parameter dokumentiert.
Ergebnisse
Von den insgesamt 573 erfassten Patienten waren in 86,7% der Fälle die Verletzungen unfallbedingt. In 8,2% ergab sich ein sicherer Zusammenhang mit Gewalt. Misshandlungen waren bei 1,0% der Patienten Verletzungsursache. Es handelte sich v. a. um Kopf- und Weichteilverletzungen.
Schlussfolgerung
Die Ergebnisse dieser Studie zeigen die Wichtigkeit einer gezielten und ausführlichen Anamnese und körperlichen Untersuchung bei Kindern mit Verletzungen. Dieses betrifft nicht nur Pädiater, sondern Ärzte der unterschiedlichsten Fachgebiete.