Erschienen in:
01.02.2012 | Originalien
Ellenbogenluxationen im Kindesalter
Eine Langzeitbeobachtung
verfasst von:
Dr. G. Frongia, P. Günther, P. Romero, M. Keßler, S. Holland-Cunz
Erschienen in:
Die Unfallchirurgie
|
Ausgabe 2/2012
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Zusammenfassung
Eine traumatische Ellenbogenluxation ist im Kindesalter ein relativ seltenes Ereignis mit einer Inzidenz von 3–6% aller Ellenbogenverletzungen. In der Literatur wird selten das Outcome nach einer Ellenbogenluxation im Kindesalter beschrieben. Die vorliegende Studie schließt retrospektiv 33 Kinder mit einer Ellenbogenluxation ein, die in den Jahren 2001 bis 2008 in unserer Klinik behandelt worden sind. Alle Ereignisse waren einseitig, ein Kind (3%) erlitt ein ipsilaterales Rezidiv 9 Wochen nach dem Erstereignis. Von den Patienten wiesen 70% eine Begleitfraktur auf: 55% hatten eine Epicondylus-ulnaris-Abrissfraktur, 6% eine Fraktur des Epicondylus radialis und 9% eine weitere Fraktur. Eine offene Reposition mit Osteosynthese erforderten 83% aller Frakturen. Nach durchschnittlich 4,5 Jahren wurden 20 Kinder (61%) klinisch nachuntersucht. Sie zeigten kein Gelenkinstabilitäten und nur geringe klinische Einschränkungen des Bewegungsumfangs. Der etablierte Mayo-Ellenbogen-Score zeigte gute bis exzellente Ergebnisse bei allen Kindern. Trotz eines starken Gelenktraumas mit häufigen Begleitfrakturen sind posttraumatische Funktionsdefizite nach Ellenbogenluxationen im Kindesalter selten einschränkend, unabhängig von der Begleitfraktur. Die Rezidivhäufigkeit ist gering und Instabilitäten wurden nicht beobachtet.