Erschienen in:
01.11.2010 | Originalien
Early Total Care (ETC) im Vergleich zu Damage Control Orthopedics (DCO) bei der Behandlung polytraumatisierter Patienten mit Femurschaftfrakturen
Nutzen und Kosten
verfasst von:
Dr. T. Stübig, P. Mommsen, C. Krettek, C. Probst, M. Frink, C. Zeckey, H. Andruszkow, F. Hildebrand
Erschienen in:
Die Unfallchirurgie
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Ausgabe 11/2010
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Zusammenfassung
Einleitung
Femurfrakturen stellen eine häufige Verletzung polytraumatisierter Patienten dar. Das Versorgungskonzept des Damage Control Orthopedics (DCO) konkurriert mit dem des Early Total Care (ETC).
Material und Methoden
In einer retrospektiven Studie (2003–2007) wurden 73 polytraumatisierte Patienten mit Femurschaftfrakturen erfasst. Das Gesamtkollektiv wurde anhand der Verletzungsschwere (Injury Severity Score [ISS], 16–24 leicht, 25–39 mittelschwer, über 40 schwer) und des Versorgungskonzepts (DCO vs. ETC) unterteilt. Beim Vergleich der beiden unterschiedlichen Therapiekonzepte wurden klinische Daten und Kostenaspekte analysiert.
Ergebnisse
Beim leichten Polytrauma war die Dauer von Beatmung und Intensivaufenthalt in der DCO-Gruppe verlängert, die Gesamtkosten und die Kostenunterdeckung waren in der ETC-Gruppe erniedrigt. Beim mittelschweren Polytrauma zeigte sich in der DCO-Gruppe eine geringere Inzidenz von „adult respiratory distress syndrome“ (ARDS), die Kostenanalyse erbrachte in dieser ebenfalls eine höhere Kostenunterdeckung im Vergleich zur ETC-Gruppe.
Schlussfolgerung
Beim leichten Polytrauma scheint die Schere zwischen Kosten und Erlösen bei Behandlung nach dem ETC-Konzept weniger stark zu klaffen. Die Behandlungsstrategie sollte anhand des Verletzungsmusters festgelegt werden. Die Kosten sollten durch das Institut für das Entgeltsystem im Krankenhaus (INEK) entsprechend abgebildet werden.