Erschienen in:
01.06.2011 | Leitthema
Klinische Evaluation des PFNA® und Zusammenhang zwischen Tip-Apex-Distanz und mechanischem Versagen
verfasst von:
M. Kraus, G. Krischak, K. Wiedmann, C. Riepl, Prof. Dr. F. Gebhard, J.A. Jöckel, A. Scola
Erschienen in:
Die Unfallchirurgie
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Ausgabe 6/2011
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Zusammenfassung
Die Inzidenz per- und subtrochantärer Frakturen nimmt in Deutschland zu, die Folgekosten und die Mortalität sind hoch. Ziel der Studie war die retrospektive Evaluation des PFNA® („proximal femoral nail antirotation“) hinsichtlich klinischer Anwendbarkeit und mechanischer Komplikationen.
In einer retrospektiven Analyse wurden alle Patienten mit pertrochantärer und subtrochantärer Femurfraktur, die zwischen 12/2004 und 12/2007 mit einem PFNA® versorgt wurden, eingeschlossen und nach klinischen und radiologischen Gesichtspunkten ausgewertet. In die Studie eingeschlossen wurden 195 Patienten; 61,2% der Patienten wurden Singh I und II klassifiziert. Die durchschnittliche Operationsdauer betrug 57 min. In 10 Fällen (5,1%) kam es zur Klingendislokation, in 4 Fällen (2,1%) zum Cut-out, in 1 Fall kam es zum Nagelbruch (0,5%). Der mittlere TAD insgesamt betrug 26,7 mm, bei Cut-out 41,3 mm und bei Klingendislokationen 38,6 mm. Bei einem TAD<30 mm kam es zu keinem Versagen. Es besteht ein hochsignifikanter Zusammenhang zwischen mechanischem Versagen und Tip-Apex-Abstand (TAD; p<0,001). Das Follow-up lag bei 84,6% nach durchschnittlich 36 Monaten, 30,2% der Patienten verstarben im Nachbeobachtungszeitraum.
Der PFNA® ist ein sicher anzuwendendes System zur Versorgung per- und subtrochantärer Femurfrakturen, der TAD spielt beim Auftreten mechanischer Komplikationen die entscheidende Rolle.