Erschienen in:
01.07.2011 | CME Weiterbildung · Zertifizierte Fortbildung
Traumatische Verletzungen des Sternoklavikulargelenks
verfasst von:
Dr. D. Maier, M. Jaeger, K. Izadpanah, L. Bornebusch, N.P. Südkamp
Erschienen in:
Die Unfallchirurgie
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Ausgabe 7/2011
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Zusammenfassung
Traumatische Verletzungen des Sternoklavikulargelenks sind selten und entstehen überwiegend indirekt im Rahmen eines Hochrasanztraumas. Während die anteriore Luxation des Sternoklavikulargelenks wesentlich häufiger auftritt, können posteriore Luxationen mit vital bedrohlichen Begleitverletzungen vergesellschaftet sein. Die Computertomographie ist die Diagnostik der Wahl zur Beurteilung der Gelenkstellung und Abklärung von Begleitverletzungen. Anteriore und posteriore Luxationen werden frühzeitig geschlossen reponiert und bei stabilen Gelenkverhältnissen primär konservativ therapiert. Bei Reluxation nach Reposition einer anterioren Luxation empfiehlt sich die primäre Gelenkrekonstruktion auf der Basis einer individuellen Therapieentscheidung. Die Reposition der posterioren Sternoklavikulargelenkluxation gelingt häufig nicht geschlossen. Dann erfolgt eine offene Reposition, primäre Gelenkrekonstruktion und Stabilisierung. Die operative Versorgung chronischer Luxationen ist bei persistierender Beschwerdesymptomatik und Funktionseinschränkung indiziert. Die mediale Klavikularesektion stellt bei posttraumatischer Arthrose eine gute Therapieoption dar, sofern der kostoklavikuläre Bandapparat stabil ist oder gleichzeitig rekonstruiert wird. Eine Verletzung der medialen Klavikulaepiphyse kann bis zu einem Alter von ca. 25 Jahren vorliegen. Bei dislozierten Epiphysenverletzungen führt nach geschlossener Reposition die konservative Therapie zu überwiegend guten klinischen Ergebnissen. Posterior dislozierte Epiphysenverletzungen sind der geschlossenen Reposition häufig nicht zugänglich. Hier lässt die offene Reposition und Fixation eine gute Funktion erwarten.