Erschienen in:
01.05.2012 | Patellaluxation | Leitthema
Evidenzbasierte Indikationsstellung bei Patellaluxation
verfasst von:
Dr. M. Petri, C. Krettek, M. Jagodzinski
Erschienen in:
Die Unfallchirurgie
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Ausgabe 5/2012
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Zusammenfassung
Patellaluxationen treten üblicherweise nach lateral auf und führen in >90% der Fälle zu einer Ruptur des medialen patellofemoralen Ligaments. Verlässliche Daten und Prognosefaktoren für die Stabilität des Patellofemoralgelenks und die Patientenzufriedenheit nach entweder konservativer oder operativer Behandlung sind umstritten. Für rezidivierende Patellaluxationen fehlen randomisierte Studien bislang vollständig. In Zusammenschau der bisherigen randomisierten Studien zur Patellaerstluxation lässt sich kein signifikanter Unterschied zwischen operativer und konservativer Versorgung zeigen. Dies gilt gleichermaßen für Kinder und Jugendliche wie Erwachsene. Es besteht eine deutliche Tendenz zugunsten eines abwartenden Verhaltens und einer zunächst konservativen Therapie bei traumatischer Patellaerstluxation. Eine operative Versorgung ist primär lediglich bei relevanten Begleitverletzungen wie osteochondralen Frakturen und sekundär bei rezidivierenden Luxationen indiziert. Weitere prospektiv-randomisierte Studien mit standardisierten operativen wie konservativen Therapiemaßnahmen und ausreichend großen Fallzahlen sind erforderlich.