Erschienen in:
01.07.2014 | CME Zertifizierte Fortbildung
Das akute Kompartmentsyndrom der Extremitäten
Diagnostik und Behandlungsmanagement
verfasst von:
Dr. R.M. Sellei, F. Hildebrand, H.-C. Pape
Erschienen in:
Die Unfallchirurgie
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Ausgabe 7/2014
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Zusammenfassung
Das Kompartmentsyndrom der Extremitäten stellt eine schwere Komplikation nach Trauma, Reperfusions- und Lagerungsschäden dar. Durch eine Druckerhöhung innerhalb einer Muskelloge kommt es, bedingt durch eine andauernde Minderperfusion des Gewebes, zur neuromuskulären Zellschädigung. Großvolumigere Nekrosen gefährden die Extremität, postischämische oder infektiöse Komplikationen können eine vitale Bedrohung darstellen. Die Diagnose des akuten Kompartmentsyndroms wird v. a. klinisch gestellt. Bei Patienten mit gestörtem Bewusstsein oder in Grenzfällen eines drohenden Kompartmentsyndroms ist die apparative Diagnostik (v. a. Logendruckmessung) ein wichtiges und unerlässliches Hilfsmittel. Die Therapie besteht in der Dermatofasziotomie und sekundärer Wundbehandlung. Der sekundäre Wundverschluss erfolgt nach Tagen und in Abhängigkeit des klinischen Verlaufs. Um Folgeschäden zu minimieren, ist das zeitliche Management ab Behandlungsbeginn entscheidend. Im klinischen Alltag sind Behandlungsalgorithmen hilfreich, v. a. hinsichtlich forensischer Implikationen.