Erschienen in:
01.05.2015 | Leitthema
Arthroskopisch gestützte Techniken zur Versorgung der akuten und chronischen AC-Gelenk-Verletzung
verfasst von:
PD Dr. S. Braun, A.B. Imhoff, F. Martetschläger
Erschienen in:
Die Unfallchirurgie
|
Ausgabe 5/2015
Einloggen, um Zugang zu erhalten
Zusammenfassung
Die akute Luxation des Akromioklavikulargelenks (ACG) ist eine im klinischen Alltag häufige Diagnose, die zu erheblichen Funktionseinschränkungen des Schultergürtels führen kann. Zur Wiederherstellung einer adäquaten Belastbarkeit der betroffenen Schulter ist eine stadienangepasste Therapie notwendig. Die etablierte Klassifikation nach Rockwood kann dabei als Grundlage zur Therapieentscheidung herangezogen, muss jedoch sowohl klinisch als auch radiologisch zur Beurteilung der horizontalen Instabilität ergänzt werden. Die ACG-Stauchung (Rockwood I) und Banddistorsion (Rockwood II) werden konservativ frühfunktionell behandelt. Bei Rockwood-III-Verletzungen sollte die Therapieentscheidung patientenbezogen individuell getroffen werden. Die bei genauer Diagnostik häufig vorliegende ACG-Sprengung Typ Rockwood IV mit horizontaler Instabilität bedarf wie auch die hochgradige ACG-Zerreißung Typ Rockwood V, einer operativen Stabilisierung. Akute Verletzungen sollten zeitnah innerhalb von 1 bis 3 Wochen versorgt werden, um eine hohe Rezidivrate zu vermeiden. Ein klarer Konsens, ab welchem Zeitpunkt eine chronische Instabilität vorliegt, existiert bislang in der Literatur allerdings nicht. Zur Stabilisierung des ACG werden aktuell arthroskopisch gestützte Verfahren propagiert, die sowohl die vertikale Instabilität bei Verletzung der korakoklavikulären(CC)-Bänder als auch die durch Zerreißung der akromioklavikulären Bänder maßgeblich bedingte horizontale Instabilität des lateralen Klavikulaendes berücksichtigen.