Erschienen in:
01.02.2017 | Berufspolitisches Forum
Wie viel Nachwuchs braucht das Land?
Eine aktuelle Datenerhebung zur Anzahl der Ärzte in Weiterbildung in Orthopädie und Unfallchirurgie
verfasst von:
Dr. Matthias Münzberg, Barbara Sotow, Prof. Dr. Reinhard Hoffmann, Prof. Dr. Bernd Kladny, Prof. Dr. Mario Perl, Prof. Dr. Richard Stange, Dr. Manuel Mutschler
Erschienen in:
Die Unfallchirurgie
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Ausgabe 4/2017
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Zusammenfassung
Der demografische Wandel, ein möglicher Nachwuchsmangel in Orthopädie und Unfallchirurgie sowie deren Auswirkungen auf die medizinische Versorgung in Deutschland werden seit mehreren Jahren diskutiert. Bis zum heutigen Tag gibt es jedoch keine genauen Angaben über die Anzahl der sich aktuell in Weiterbildung befindlichen Assistenzärzte in Orthopädie und Unfallchirurgie. Ziel unserer Studie war es daher, erstmalig diese Anzahl zu ermitteln. Hierfür wurde eine Datenbank aller Weiterbildungsbefugten im Fach O&U erstellt und eine Befragung über die aktuelle Anzahl an Weiterbildungsassistenten sowie deren Geschlecht und Weiterbildungsjahr durchgeführt. Insgesamt konnte eine Rücklaufquote von 80 % (1509 Rückantworten) erreicht werden. Innerhalb dieser Weiterbildungsstätten sind aktuell 4310 Weiterbildungsassistenten beschäftigt, dies entspricht einer Anzahl von ca. 5300 Weiterbildungsassistenten, hochgerechnet auf alle Weiterbildungsstätten in Deutschland in den Jahren 2013/2014. Weiterbildung findet zu 90 % in Kliniken statt und ca. ein Drittel der Weiterbildungsassistenten in Orthopädie und Unfallchirurgie sind weiblich. Vergleicht man die Anzahl der sich in Weiterbildung befindlichen Assistenten mit den zu erwartenden altersbedingt ausscheidenden Ärzten, so scheint innerhalb der nächsten fünf Jahre eine ausreichende Weiterbildung an Fachärzten in O&U gewährleistet zu sein. Grundsätzlich wird jedoch ein erhöhter Bedarf an Fachkräften in O&U bis zum Jahr 2040 erwartet, sodass eine zentrale Analyse und Koordination des Bedarfs an Weiterbildung in O&U erfolgen sollte.