Erschienen in:
01.10.2020 | Weichteilinfektionen | CME Zertifizierte Fortbildung
Die nekrotisierende Fasziitis – ein chirurgischer Notfall
verfasst von:
Dr. V. M. Hösl, A. Kehrer, L. Prantl
Erschienen in:
Die Unfallchirurgie
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Ausgabe 10/2020
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Zusammenfassung
Die nekrotisierende Fasziitis ist eine fulminant verlaufende, potenziell lebensbedrohliche Infektion des Haut- und Weichteilgewebes. Sie wird meist durch eine Kombination unterschiedlicher Bakterien verursacht und ist häufig auf vermeintliche Bagatelltraumata zurückzuführen. Klinisch zeigen sich initial wenig eindrückliche Hautveränderungen wie Blasenbildung oder Rötung. Diese werden häufig von übermäßig stark erscheinenden Schmerzen begleitet. Im weiteren Verlauf steht zunehmend die massive systemische Reaktion im Vordergrund. Die Diagnose einer nekrotisierenden Fasziitis ist in erster Linie klinisch zu stellen und laborchemisch (LRINEC-Score) bzw. computertomographisch zu unterstützen. Prognostisch entscheidend ist die unverzügliche Durchführung der operativen Therapie. Ergänzend erfolgt die kalkulierte Gabe einer Mehrfachantibiose. Im Rahmen der weiteren intensivmedizinischen Komplextherapie erfolgen zudem regelmäßige Reevaluationen der Wunden. Es sind stets mehrfache Débridements notwendig bis eine plastisch-chirurgische Defektdeckung durchgeführt werden kann.