Erschienen in:
09.11.2021 | CME
Klinische Studien in Unfallchirurgie und Orthopädie: lesen, interpretieren und umsetzen
verfasst von:
Prof. Dr. Dirk Stengel, MSc(Epi), Prof. Dr. Wolf Mutschler, Dr. Luzi Dubs, PD Dr. Stephan Kirschner, MBA, Prof. Tobias Renkawitz
Erschienen in:
Die Unfallchirurgie
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Ausgabe 12/2021
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Zusammenfassung
Für eine informierte, partizipative ärztliche Entscheidungsfindung müssen Sie neben Ihrem Erfahrungswissen aktuelle wissenschaftliche Daten berücksichtigen. Die digitale Informationsflut macht es im klinischen Alltag allerdings schwer, immer auf dem Stand des Wissens zu bleiben. Der Beitrag bietet einige Hilfen an, wie mit diesem Problem umgegangen werden kann. Ein grundlegendes Verständnis über Vor- und Nachwahrscheinlichkeiten sowie systematische Fehler (Bias) erleichtert die Abwägung zwischen Nutzen und Risiko z. B. einer (chirurgischen) Intervention im Vergleich zu einer nichtoperativen Therapie. Randomisierte Studien („randomized controlled trials“, RCT, mit allen modernen Modifikationen) liefern unverzerrte Ergebnisse, führen in Orthopädie und Unfallchirurgie evtl. zu einer stark selektierten, nichtrepräsentativen Stichprobe, und ihre Resultate müssen durch weitere, unabhängige RCT bestätigt oder widerlegt werden. Große beobachtende Datenmengen (z. B. aus Registern) können quasiexperimentell modelliert werden und RCT in der Gesundheitstechnologiebewertung flankieren.