Erschienen in:
01.01.2004 | Originalien
Einwilligungsfähigkeit und neuropsychologische Einschränkungen bei dementen Patienten
verfasst von:
Prof. Dr. Dr. J. Vollmann, K.-P. Kühl, A. Tilmann, H. D. Hartung, H. Helmchen
Erschienen in:
Der Nervenarzt
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Ausgabe 1/2004
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Zusammenfassung
In der Studie wird untersucht, ob neuropsychologische Tests und klinische Demenzskalen eine Aussage über die Einwilligungsfähigkeit von dementen Patienten erlauben. Bei 18 Patienten mit einer Demenz (ICD-10: F00-F03) wurde im Rahmen der ambulanten Demenzdiagnostik neben einer ausführlichen psychiatrischen und neuropsychologischen Untersuchung die Einwilligungsfähigkeit mit Hilfe verschiedener Messinstrumente (MacArthur Competence Assessment Tool-Treatment, Hopkins Competency Assessment Test, klinische Einschätzung) überprüft. Im Gegensatz zu den klinischen Demenzskalen wurde kein signifikanter Zusammenhang zwischen den Ergebnissen in den eingesetzten neuropsychologischen Testverfahren und der Einwilligungsfähigkeit der Patienten gefunden. Bei dementen Patienten kann von einzelnen neuropsychologischen Testergebnissen nicht auf deren Einwilligungsfähigkeit geschlossen werden. Jedoch können unterdurchschnittliche Werte in klinischen Demenzskalen dem Kliniker einen Hinweis auf die Notwendigkeit einer detaillierten Prüfung der Einwilligungsfähigkeit des Patienten geben. Es bleibt offen, welche Methode zur Feststellung der Einwilligungsfähigkeit die medizinethisch begründete und beste ist.